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Gedicht zum 40.
So dein Pech – hier die Retoure
Gedichtet deinem Leben auf der Spure
Die Musik, wie könnt es anders sein,
in die Wiege gelegt und das ist fein
Noch nicht ein Jahr vergangen
Hast du das erste Blasverlangen.
Ohne Hände, das ist klar
Finden deine Eltern das nicht sonderbar?
Nein, sie fördern das Talent des Söhnchen
Im Opernchor singst du die ersten Tönchen
Klavier und später Drums lernst du gar fleissig
Schliesslich wohnst du in der Musikstadt Leipzig
Am liebsten singst du alles was du kennst,
Als dein Lieblingsstück die 9. Schostakowitch nennst
Zum Geburtstag du die 4. Bruckner zum Besten gibst
Und auch die Pauken und Becken im Konzert so liebst.
Bei der Demo: „Wir sind das Volk“
Rufst du aus: “Wo ist das Gold?”
Und noch so manches mehr gäbs zu erzählen,
es war schwierig das Beste auszuwählen.
So zart wie ein Hölzchen bist du in jungen Jahren,
„Überbreite“ die Worte auf deinem Schulranzen waren,
Damit auch jeder gleich ersinnt,
Das ist nicht nur Ranzen, sondern auch Kind
Ob Solo in der Oper oder auch Balett
In jeder Vorstellung bist du stets adrett
Sogar ein Film hat sich um dich bemüht,
Ach hättest du doch Text geübt…
Mit dem Kennenlernen von Alkohol
Findest du den einen Spruch bald toll:
„Da steht die Strasse auf und klatscht dir eins“,
Betrunken Fahrrad fahr‘n war nicht so deins…
Vielleicht wars auch ein Smart,
Naja oder sowas in der Art
Auf Musikalienhändler dein Berufswunsch fällt,
Der 5 Minuten Weg vor Verspätung dich nicht abhält
Hast du trotzdem mit Bravour bestanden,
Dass bald die Schweizer nach dir verlangen.
So kommts dass in St. Gallen du dich niederlässt,
Leipzig in wenigen Tagen einfach verlässt.
Dein neues „Schweizer Mami“ kümmert sich gern um dich,
Sie aber leider letztes Jahr verblich.
Dass im Hochsommer kein Fondue in die Mikrowelle gehört,
Weil es die Mitarbeiter und Kunden stört,
Erfährst du gleich im ersten Jahr
Was für ein stinkender Arbeitstag das war.
Bei Musik Hug bleibst du nicht lange,
Du bist im Thurgau und Zürich zugange.
Studierts sogar Schlagzeug mit Müh und Not,
Als Professioneller verdienstest du gerne dein Brot.
Zum Instrumentallehrer hats gereicht,
Schon viele Schüler hast du damit erreicht
Vom Blue Wonders zu Rock n‘ Rollis und Rondo
Forte bis piano, doch kein ritardando
Für dich gehts nur volle Kraft voraus
Dein Engagement zahlt sich heute voll und ganz aus
Du kannst Jazz, Trio, Orgel, jede Kulture,
wie du gerne sagts, bist du eine Musikhure.
Für Geld spielst du gar alles,
Im Falle eines Falles
Auch ohne probierst du gerne viel aus,
Erscheints so bei den Näbelhusaren im Haus.
Aneinandergeklebt wirst du mich bald nicht mehr los,
Die Liebe trifft uns beide ganz gross.
Bei meinen Eltern willst du Eindruck schinden,
Mit dem Velo den Weg bis in die Halde finden,
Hilfst Äpfel sortieren, rechen und heuen,
Man soll sich ja an dir erfreuen,
Nur Kartoffeln sind nicht immer auf deiner Seite
Besonders die Blauen suchen beim putzen schnell das Weite
Als Dirigent wirst du schliesslich angefragt,
Deine Unlust wird doch von Neugier überragt.
Der Grundstein zum Dirigent ist gelegt,
Der Weg wird für den Traumberuf freigefegt.
Du kannst die MV Rickenbach für dich begeistern,
Darfst die Aufgabe bei ihnen bis heute meistern.
Ein Dirigentenkurs nach dem andern,
Auch deine Ambitionen wandern.
Vielleicht der Master in weiter Ferne,
Den hättest du irgendwann gerne.
Nebenbei gibts Haus und Kinder,
Du bist ein richtiger (Spuren-) Glück – Finder
3 Mädchen halten dich ordentlich auf Trab,
Spannend, wie sich alles so ergab.
Mit 40ig hast du noch alle deine Haare
Und ich freu mich auf die nächsten Jahre,
„Du alter Sack und ich der Besen“,
das habe ich zumindest mal „Geleeesen“,
Und auch: „He Alter, wart doch, nimm mich mit“,
Brüllend, wären wir überall bestimmt der Hit!
Sandra Schubert 17. November 2024
Maestro Johannes Schubert
Er steht – meist elegant befrackt
im Luftstrom und schlägt klar den Takt.
Als Metronom aus Fleisch und Blut
kennt er nicht nur die Musik gut,
nein, lässt durch seine Stockgebärden
aus Einzeltönen Wohlklang werden.
Er formt, phrasiert und dirigiert,
gestaltet und betont versiert.
Er intoniert und korrigiert,
singt vor – und stoppt und motiviert.
Er malt ein Bild aus Einzeltönen,
bedacht, die Hörer zu verwöhnen.
Er meisselt aus den schwarzen Noten
die impulsiven Ohrenboten,
haucht in des Meisters Partituren
die subjektiven Kunst-Mixturen,
gibt sich und den Musikverein
so selber in das Stück mit ein
und führt – dank Konsequenz und Scherzen –
uns die Musik stracks in die Herzen.
In ungezählten, harten Proben
steigt Qualität durch tadeln, loben.
Und konzertieren nach dem Üben
Vereine hüben oder drüben
und sitzt nun Rickenbach recht kühne
vor uns auf dieser grossen Bühne,
so sagen wir, nach den alten Sitten:
„Maestro, dürfen wir Dich bitten!“
Johannes, komm und sei so gut,
bring Wallung in das unsre Blut!
dialekter Schluss
Ihr sind bereit (Musik) und ich, i haus,
und ihr do unnä gänd Applaus –
Mit „JUMP“ isch alli Welt im Butter!
dä Schubert chunnt – und s‘goht dä Sutter Christoph Sutter – www.verse.ch
30.04.2022 Unterhaltungsabend Musikverein Rickenbach
Hinterlasst auch gerne Kommentare und Anregungen in meinem Gästebuch